Kurz erklärt: Tools und Praktiken für die Simulation gemäß VDI 3633

Simulationswerkzeug Tecnomatix Plant Simulation

Auf instrumenteller Ebene kommt das Simulations-Tool Tecnomatix Plant Simulation von Siemens PLM Software zum Einsatz. Materialflüsse inklusive Lager- und Transportmodule werden dreidimensional dargestellt und Abläufe in 3D animiert.

So entstehen in einer virtuellen Umgebung experimentierbare Modelle, mit denen Erkenntnisse gewonnen werden, die sich auf die Realität übertragen lassen und Rückschlüsse auf die Planungsgüte des zukünftigen Logistiksystems zulassen. So wird gegenüber dem Kunden aufgezeigt, dass die von ihm gewünschten Durchsätze erreicht werden. Der Detaillierungsgrad und die Systemgrenzen werden in Abhängigkeit von der Zielsetzung der Simulationsstudie festgelegt.

Auch wird häufig ein hoher Detaillierungsgrad gewählt, um die Bewegungen von Transporteinheiten, Shuttle-Beschleunigungen und Greifer-Zeiten vollumfänglich abbilden zu können. Als ebenso hilfreich wie effizient erweist sich eine auf die Simulationssoftware zugeschnittene modulare Bibliothek im Baukastenformat, die kontinuierlich fortentwickelt wird.

Sie beinhaltet vordefinierte Parameter und Logiken mit Fokus auf die Abbildung von SSI Schäfer Produkten – von Aspekten des Stahlbaus über Automatisierungstechnik bis hin zu Strategien für die Lagerverwaltung und Materialflusssteuerung. Dieses in Funktionsbibliotheken dokumentierte Erfahrungswissen vereinfacht und beschleunigt die Modellierung und schließt Fehler aus.

Spezifikation und Aufbau des Simulationsmodells

Voraussetzung für den Start einer Simulationsstudie sind analog zur Datenanalyse bereitgestellte Daten, wie Artikelstamm-, Wareneingangs- und Warenausgangsdaten. Diese müssen ebenfalls vollständig und konsistent vorliegen.

Alternativ kann dies auf Basis einer bereits entwickelten Materialflussmatrix bzw. eines Materialflussdiagramms erfolgen. Nach Durchsicht erstellt das Simulationsteam von SSI Schäfer eine Spezifikation der Simulation. Darin sind die Ziele, geplante Experimente und auch Strategien für die Lagerverwaltung und Materialflusssteuerung hinterlegt.

Auf dieser Grundlage erfolgt der Aufbau des Basis-Simulationsmodells, dessen Ergebnisse in einem nächsten Schritt interpretiert und validiert werden. Dies geschieht stets in enger Abstimmung mit dem Kunden, etwa im Rahmen von Workshops. Da das Simulationsmodell modular aufgebaut ist, können auf Wunsch auch weitere Lagerbereiche integriert und ergänzende Szenarien durchgespielt werden.

Nach Abschluss der Simulationsstudie erhält der Kunde eine für ihn jederzeit nachvollziehbare schriftliche Spezifikation und Ergebnispräsentation sowie Animationen in Form von Videos.