Der Weg zum erfolgreichen Informationssicherheits-Audit: Ein strategischer Blick hinter die Kulissen

Für viele Unternehmen kann ein Informationssicherheitsaudit wie ein Stresstest wirken - eine Prüfung, die feststellt, ob das Sicherheitskonzept wirklich trägt. Doch anstatt Audits als „Stress“ zu empfinden, sehen vorausschauende Unternehmen sie als Chance, die aktuelle Gefährdungslage zu reflektieren und Sicherheitsmaßnahmen proaktiv zu verbessern. SSI SCHÄFER weiß, dass es bei der Sicherung von Systemen nicht nur um das Bestehen einer Prüfung geht, sondern um die Schaffung einer soliden Basis für den zukünftigen Erfolg in einer zunehmend vernetzten Welt.

Doch wie bereitet man sich strategisch auf ein Audit vor, um nicht nur die Compliance-Anforderungen zu erfüllen, sondern zugleich reale Risiken zu minimieren?

Aufbau eines sicheren Fundaments

Als Intralogistikunternehmen arbeitet SSI SCHÄFER mit wertvollen Vermögenswerten - sei es im Umgang mit physischem Inventar, der Verwaltung automatisierter Systeme oder der Überwachung von Daten im Zusammenhang mit Logistikprozessen. Um sicherzustellen, dass alles geschützt ist, würde man nicht nur die Eingangstür abschließen, sondern auch Sicherheitskameras installieren, den Zugang zu sensiblen Bereichen einschränken und kontinuierlich nach potenziellen Bedrohungen Ausschau halten. Dieser mehrschichtige Ansatz zur physischen Sicherheit ist auch in der Informationssicherheit von zentraler Bedeutung. SSI SCHÄFER setzt auf präventive sowie detektive Kontrollen entlang seiner Prozesse, um Bedrohungen durch Hacker frühzeitig zu erkennen und abzuwehren.

Eine wichtige Norm zur Strukturierung dieses Ansatzes ist ISO/IEC 27001, die einen klaren Rahmen für ein Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) bietet. 

Verstärkung der Zugriffskontrolle

Einer der ersten Bereiche, die von den Prüfern untersucht werden, ist die Zugriffskontrolle: Wer hat die Berechtigung, auf kritische Systeme zuzugreifen? Zwei grundlegende Prinzipien sind dabei besonders wichtig: 

  • „Need to know“-Prinzip: Mitarbeitende erhalten nur Zugriff auf Informationen, die sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben benötigen.

  • „Segregation of Duties“-Prinzip: Kritische Funktionen werden getrennt – z. B. darf eine Person Lieferantendaten ändern, aber keine Zahlungen autorisieren.

Durch den zusätzlichen Einsatz von Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) verwendet der Nutzer nicht nur ein Passwort, sondern auch mindestens einen weiteren Faktor, wie beispielsweise einen Software-Token auf dem Smartphone. MFA ist mittlerweile auch im privaten Bereich unerlässlich. Der Einsatz zusätzlicher Apps oder SMS-Codes bei alltäglichen Anwendungen wie Online-Banking, Social-Media-Apps oder E-Mail-Programmen erschwert es unbefugten Dritten, auf Konten zuzugreifen.

Neben der „digitalen Zugriffskontrolle“ gibt es auch die physische Zugangskontrolle, die uns allen aus dem beruflichen Alltag bekannt ist. Mit Hilfe von Zugangskarten und Schlüsseln wird der gesicherte Zutritt zu Räumen und Gebäuden ermöglicht. Besucher werden über Besucherprotokolle ein- und ausgecheckt, und Gäste dürfen sich nur in Begleitung in den Räumlichkeiten aufhalten. Die Kombination aller Maßnahmen ergibt einen „mehrschichtigen“ Sicherheitsansatz.

Der Zeit immer einen Schritt voraus

Bei einer Prüfung der Informationssicherheit wird nicht nur beurteilt, wo man heute steht, sondern auch, wie gut man auf die Bedrohungen von morgen vorbereitet ist. Aus diesem Grund legen die Prüfer besonderen Wert auf Software-Updates und Patch-Management. Cyberkriminelle sind ständig auf der Suche nach Schwachstellen in veralteten Systemen, und eine ungepatchte Softwarelücke kann das schwächste Glied in einer ansonsten starken Verteidigung darstellen. Bei SSI SCHÄFER wird ein Sicherheitsansatz verfolgt, der proaktive Systemaktualisierungen und automatisiertes Patch-Management umfasst, um sicherzustellen, dass die Infrastruktur stets gegen neue Bedrohungen geschützt ist.

Der Mensch als entscheidender Faktor

Security-Tools und Technologien allein reichen nicht aus, um Unternehmen umfassend abzusichern. Der Mensch spielt eine ebenso entscheidende Rolle bei der Cybersicherheit. Eines der häufigsten „roten Fähnchen“ bei Audits ist nicht eine Systemschwachstelle, sondern das mangelnde Bewusstsein der Mitarbeitenden. Social-Engineering-Angriffe, Phishing-E-Mails und schwache Passwörter gehören nach wie vor zu den häufigsten Ursachen für Sicherheitsverletzungen.

Unternehmen, die in kontinuierliche Schulungen zur Cybersicherheit investieren, fördern eine Kultur der Wachsamkeit. Regelmäßige Phishing-Simulationen und Schulungen zum Sicherheitsbewusstsein befähigen die Mitarbeitenden, Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und gezielt darauf zu reagieren. Bei SSI SCHÄFER haben wir ein umfassendes Online-Schulungsprogramm implementiert, um das Bewusstsein für Cybersicherheit bei unseren Mitarbeitern zu stärken. Diese Schulungen decken Themen wie Phishing-Erkennung, Passwortsicherheit und sichere Online-Praktiken ab und stellen sicher, dass unsere Mitarbeitenden wachsam gegenüber sich neu entwickelnden Bedrohungen bleiben. Dieses Wissen lässt sich auch gut im privaten Alltag anwenden, sei es für die eigene Sicherheit oder für den Schutz der Familie.

Schutz der Daten: Mehr als nur Verschlüsselung

Die Datensicherheit ist ein weiterer wichtiger Schwerpunkt bei Audits. Die Prüfer achten darauf, wie Daten klassifiziert, gespeichert und übertragen werden. Werden Backups sicher verwaltet? Sind sensible Kundendaten vor unberechtigtem Zugriff geschützt? Sind die Daten verschlüsselt? ISO/IEC 27001 legt den Schwerpunkt auf einen ganzheitlichen Ansatz für die Datensicherheit, der von Verschlüsselungsprotokollen bis hin zur sicheren Speicherung und Entsorgung sensibler Informationen reicht. Eine umfassende Datenschutzstrategie stellt sicher, dass selbst im Falle einer Sicherheitsverletzung wichtige Informationen weiterhin geschützt bleiben.

Kontinuierliche Überwachung: Der Schlüssel zu proaktiver Sicherheit

Informationssicherheit ist kein einmaliges Ereignis, sondern erfordert eine kontinuierliche Überwachung und Anpassung. Prüfer beurteilen, ob Unternehmen über Echtzeit-Sicherheitsüberwachungstools verfügen. Diese Lösungen bieten Einblick in die Netzwerkaktivitäten, erkennen Anomalien und ermöglichen eine schnelle Reaktion auf potenzielle Bedrohungen.

ISO/IEC 27001 setzt zudem voraus, einen Risikomanagementprozess zu implementieren, der kontinuierlich Sicherheitsrisiken identifiziert und minimiert. Durch die Integration proaktiver Überwachung in ein strukturiertes ISMS können Unternehmen gegenüber Prüfern nachweisen, dass sie nicht nur auf Sicherheitsvorfälle reagieren, sondern aktiv Maßnahmen ergreifen, um diese zu verhindern.

Von der Einhaltung von Vorschriften zum Wettbewerbsvorteil

Letztendlich geht es bei Audits der Informationssicherheit nicht nur um die Einhaltung von Vorschriften, sondern auch um den Aufbau von Vertrauen. Mitarbeitende, Kunden und Partner möchten sicher sein, dass ihre Daten in sicheren Händen sind. Wenn Unternehmen Audits mit einer strategischen Herangehensweise angehen, können sie diese als Chance für Wachstum nutzen und gleichzeitig ihren Ruf sowie ihre Widerstandsfähigkeit in einer zunehmend digitalen Welt stärken. SSI SCHÄFER übertrifft die bloße Einhaltung von Sicherheitsstandards, indem gezielte Maßnahmen sicherstellen, dass Lagerverantwortliche einen verlässlichen Partner für ihre Lager- und Logistikprozesse an ihrer Seite wissen.

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Schwachstellen erkennen – Maßnahmen stärken: Informationssicherheits-Audits als Motor kontinuierlicher Verbesserung.

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Über die Autorinnen:

Karola-Kysela
Im Oktober 2024 trat Karola Kysela die Position als Information Security Manager bei SSI SCHÄFER an. Mit umfangreichen Erfahrungen aus der Wirtschaftsprüfung und ihrem Studium in International Management bringt sie wertvolles Security und Business Know-how in ihre Rolle ein. Als frühere IT-Auditorin sowie zertifizierte Lead Auditorin nach ISO 27001 (Information Security) und ISO 22301 (Business Continuity) sorgt sie nicht nur dafür, dass das Informationssicherheitsniveau des Unternehmens stets einem hohen Standard entsprechen, sondern legt besonderen Fokus auf die Angemessenheit und Wirksamkeit der kontinuierlich weiterentwickelten technischen und organisatorischen Sicherheitsmaßnahmen bei SSI SCHÄFER. 

Sari-Leino

Sari Leino ist seit August 2022 als Information Security Manager im Group Information Security Team bei SSI SCHÄFER. Sie hat einen Master of Science in Information Systems, ein Postgraduierten-Zertifikat in Betriebswirtschaftslehre und ist Certified Information Systems Auditor (CISA). Ihre Expertise umfasst Governance, Risikomanagement, Compliance, Auditierung, Beratung und Zertifizierung. Bei SSI SCHÄFER liegt ihr Fokus auf der Weiterentwicklung globaler Sicherheitsrahmenwerke, der Unterstützung von Compliance-Aktivitäten sowie der Umsetzung risikobasierter Verbesserungen im gesamten Unternehmen.

Ansprechpartner

Annika Nolte Project Manager CR & PR Telefon: +49 170 9839697 Email: annika.nolte@ssi-schaefer.com